Freitag, 18. Dezember 2009

Ein frohohöliches Fest...

Fröhliche, gesegnete Weihnachten und ein glückliches und erfolgreiches neues Jahr mit vielen Gründen zum Lachen,
das wünscht Ihnen
Didi - Der Smile Doctor


Dienstag, 15. Dezember 2009

Krise war (vielleicht) gestern - Luxury ist (sicher) jetzt

So kriselig kann eine Krise gar nicht sein, dass wir uns nicht weiterhin jeden Luxus gönnen können, müssen oder wollen. Und die nobelsten Krisenverächter tummeln sich selbstverständlich noch immer oder schon wieder unter ihresgleichen Luxusgeschöpfen.
Dazu, so erreicht mich die exklusive Kunde, veranstaltet LUXURY, please.® sogar eine eigene X-Mas Soirée im krisenverschonten Business Park Vienna. Auf dass dort aber nicht Hinz und Kunz oder sonst einer dieser schäbigen Schmarotzer anteilhaben wollen, deutet schon eine kleine, unverhohlene Klarstellung hin: Dresscode LUXURY, please.
Na klar – Markenkleidung oberst-höchster Preisklasse ist in diesen Kreisen Pflicht und sollte eigentlich gar keiner Erwähnung bedürfen. Obwohl… in diesen Zeiten von Banken- und Klimakrise wäre ja wohl eine Bekleidung in Sack und Asche für sehr viele Manager etc. überaus angebracht. Und ist, das sollte man den seitenblickenden Trendsettern zu bedenken geben, absolut oberster Luxus.
Denn dank anderer, neuer Verpackungsformen sind ja sowohl Erdäpfel- als auch Kohlensäcke in der jetzigen Zeit echte Mangelware. Ebenso natürlich auch Asche… Denn wenn sogar im Kamin jedes eleganteren Salons nur mehr ein elektrisches Feuerchen lodert, woher ist dann ein Verbrennungsrückstand von Holz oder Kohle zu nehmen?
Also wundern wir uns nicht, wenn wir demnächst unserem schon wieder zockenden Geldadel in Sack und Asche gekleidet begegnet. Das ist LUXURY, please.

Sollten Sie aber irgendwie noch immer zu der, bereits im Aussterben befindlichen, Kaste der Mindestrentner mit Heizkostenproblemen oder - Gott behüte, wie kann es das noch geben? –  alleinerziehender Mütter gehören, dann mag Sie diese Meldung nicht nur trösten sonder in weihnachtliche Stimmung versetzen:

Dieses Jahr wird Weihnachten dank des neuen Online-Auktionsportals Designer Auction richtig luxuriös. Auf dem innovativen Portal gibt es unter http://www.designerauction.at heiß begehrte Luxus-Artikel wie iPhones, Louis Vuitton-Bags, Gucci-Schuhe, IWC-Chronographen, BOSE-Soundanlagen, Chanel-Taschen, Hermes-Accessoires, Jimmy Choo-Schuhe, Tiffany-Schmuck, Hugo Boss-Mode und vieles andere mehr zum Schnäppchenpreis. Ab einem Euro ist man dabei, wenn es darum geht, die schönsten Weihnachtsgebote bei den innovativen Auktionen zu ersteigern.

Frohe Weihnachten - und vielleicht wird ja doch im nächsten Jahr das Märchen von der Krise wahr...

Samstag, 5. Dezember 2009

Die Zeit des Billig-Öko-Fliegers ist wieder da

Leider ist er ja wie jedes Jahr bereits Monate im voraus total ausgebucht: der einzige und wahre Billig-Öko-Flieger. Betrieben von den Xmas-Airlines, ist der Schlitten mit den sechs bis acht Rentieren stets für Termin-Warenzustellung von dem himmlischen Trio Christkind, Weihnachtsmann und Knecht Ruprecht reserviert.
Da kann man sich bemühen was man will, der fast abgasfreie Billigflug steht nur vom 24. bis 25. Dezember für dieses exklusive Hauszustellerteam bereit.
Aber, und das kann sich als wundervolles Weihnachtspräsent entpuppen, auch kommerzielle Flugzeugeigner basteln an Mindestrentner-Flugtarifen. Natürlich noch ohne jede ökologische, dafür mit jeglicher ökonomischer Einsparung. Um Euro 9,99 etwa nach New York lockt doch alle Hartz 4, 5 oder 6-Empfänger oder Fürsorgepensionär über den großen Teich.
Besondere der Zuckerln dieser neuen AEFlys (All-Eclusive-Flüge) sind: jeder Passagier darf selbst tanken, darf beim Be- und Entladen der Gepäckstücke helfen, darf sein eigenes Essen und Trinken an Bord mitnehmen und darf, alternierend mit der anderen Hälfte der Passagiere, immer eine Stunde stehen, eine Stunde sitzen usw. Großzügig verzichten jetzt alle Billig-Airliner auf die Berechnung einer WC-Gebühr, da keine Toiletten mehr vorhanden sind. Klarerweise, denn durch den Ansturm an Passagieren muss ja Platz zum Sitzen und Stehen gemacht werden.
Winziger Wermutstropfen im Freudenpappbecher der Billigflugbegeisterten: für die vergleichsweise hohen Kosten der Anreise zum Flughafen, müssen viele monatelang Ansparen.

Freitag, 27. November 2009

Neue Erwachsenenbildung: Humor, Lachen, Sanftmut

Die Krise hat unsere Welt verändert. Und alles was unsere Welt verändert ist auch schon eine Krise. Beginnend mit dem kommenden Klimawandel, der sich zuvor noch in einige Krisen verzetteln muss, bis hin zur Finanzkatastrophe.
Wer vor einem Jahr kein Geld hatte, der war arm - wer jetzt kein Geld hat, ist ein Opfer der Krise. Somit hat uns die Krise geholfen, einen Universalschuldigen an allem Missgeschick des Lebens zu finden: die Krise.
Um die Hinterfotzigkeit dieser Krise richtig zu erfassen, muss man alle Winkel unseres Alltags beleuchten. Und so ist es kein Wunder, dass die Krise selbst vor zwischenmenschlichen Beziehungen bzw. der Atmosphäre am Arbeitsplatz nicht Halt macht. Flinke Krisengewinnler wie etwa Meinungsforscher und Privatgelehrte haben so bereits erhoben, dass die Krise Humor und Toleranz im Berufsalltag erbarmungslos vernichtet hat. Statt dessen herrschen jetzt bitterer Ernst und Aggression. Wer noch kürzlich seine Kollegenschaft mit frohem Witz erheiterte, deprimiert jetzt die Kantinengemeinschaft mit hängenden Mundwinkeln und Schultern. Wer ehedem noch wegen seines Sanftmutes und seiner Jähgüte beliebt war, dem weichen nun alle Mitarbeiter aus, um seiner krisenbedingten Bösartigkeit und seines Jähzorns zu entgehen.
Doch wo eine Krise, dort auch sogleich Krisenlöser. Und so unveröffentlicht kann eine Studie noch gar nicht sein, dass nicht auch schön uneigennützige Problembewältiger zur Beratung schreiten.
Ehemalige CliniClows etwa haben blitzschnell reagiert und gucken nun umwerfend komisch mit ihren roten Nasen unter Schreibtischen, Werkbänken oder hinter Aktenschränken in Großfirmen hervor. Ältere Arbeitnehmer erinnern sich dann sofort an ähnliche Frohgesinnte zu Zeiten, als es noch kein Alkoholverbot am Arbeitsplatz gab und fühlen sich in ihrer krisenunsicheren Arbeitswelt gleich wieder viel wohliger.
Mit neuer Leichtigkeit wird so dem bislang missmutigen Werktätigen klar, dass die eigentliche Krise mit dem Beginn der 0,0 Promille datiert.
Aber auch für jene Kollegen, welche durch diese Erkenntnis noch nicht zum richtigen Handeln angeleitet werden, bietet die Personalabteilung heutzutage eine Möglichkeit zur Weiterbildung: Lach-Yoga-Kurse.
Jetzt lachen’s bitte nicht, das ist ganz Ernsthaft. In solchen Seminaren treffen sich tiefunglückliche, lachabstinente Menschen und üben das laute, belästigende Lachen. Das ist dann so etwas wie die Weight Watchers - eben für die Lachmuskeln. Oder die „Anonymen Nur-im-Keller-Lacher“. Anfangs dachte ich, dass hier über und dank eingelernter Witze gelacht wird. Also der Vorlacher sagt z.B. nur „Witz 21“, alle kennen den Witz 21 und brüllen sofort lauthals vor Vergnügen. Inzwischen weiß ich allerdings, dass die Brülllacher in ihrer Ausbildung keine kollektiven Vorlagen benützen, sondern auf Befehl ganz nach individuellen Mentalbildern gemeinsam minutenlang loslachen. Der unterdrückte, lachlose Ehemann stellt sich etwa vor, wie seine dominante Gattin das gemeinsame Auto zu Schrott fährt und lacht sich darüber selbst kaputt. Typisch Lach-Yoga - mit der richtigen Einstellung ist alles zum Lachen.
Gegen die viel weiter fortgeschrittene Form der Humorlosigkeit möchte jetzt sogar die Gewerkschaft eine Art Eingreiftruppe aufbauen: gegen die Aggression und das Mobbing am Arbeitsplatz. Diese weiteren Kinder der Krise lassen tatsächlich Jedem das Lachen vergehen. Und stellt psychologischen Handlungsbedarf dar. Denn wer einen Kollegen anspuckt, einer Kollegin auf den Po greift oder einem Ex-CliniClown zornig auf die rote Nase haut, der ist schon sehr krisengeschüttelt.
Wie solche Geschüttelte wieder zur Sanftmut finden können - das überlegen eben jetzt Gewerkschafter und Experten. Erfolgreiche Überzeugungsarbeit könnte ich mir inzwischen nur so vorstellen: man mixt einige der Krisenlösungen. Es dürfen Kollegen zwar weiterhin angespuckt werden, aber nur in der Form von prustendem Lachen. Es darf Kolleginnen weiterhin auf den Po gegriffen werden, aber nur wenn sich zwischen Gesäß und Hand ein Lacksack befindet. Und man darf Mitarbeitern auch schallende Ohrfeigen verabreichen - allerdings muss dazu schallend Lach-Yoga praktiziert werden.
Somit verschone ich Sie mit weiteren Lachorgien und hoffe, Sie finden im gerade stattfindenden Fasching genug Lachmomente.

Donnerstag, 29. Oktober 2009

Unser Gehirn braucht Pausen - und wie wir sie nützen

Unsere grauen Zellen müssen auch manchmal abschalten. Der Neurobiologe Yi Hong vom Cold Spring Harbor Laboratory in New York hat das jüngst entdeckt. Sonst kann unser Gehirn gar nichts Neues richtig abspeichern.

Ja, wie soll ich mir das jetzt vorstellen? Gehirn macht Pause… Setzen sich da ein paar graue Zellen einfach so auf die nächst beste Ganglie und lassen ihre Zellentürchen schwingen? Was sag' ich ein Paar - das sind dann natürlich ein paar Hunderttausend. Und die Sitzen dann so und plaudern dann so miteinander was man halt so plaudert in einer Pause. „Hast du gehört, der Hirnederl hat gestern wieder ein Schmerzmittel angefordert?“ sagt die eine und ihre Nachbarin schüttelt ein Blutgefäß: „Ja, der Eduard Hirn ist Allergisch gegen Kater. Was der schon mit den Leberzellen gestritten hat…“
Eine andere Hirnzelle wiederum macht sein Brotzeitkofferl auf und knabbert ein paar Nüsse wegen des Leistungssteigerers Cholin. „Was sich die immer dopen muss… na ja, seit ich denken kann schwächelt sie so im Rechenzentrum umadum“, spötteln andere.
Jetzt stellt sich selbstverständlich die Frage, was machen wir Menschen in der Zeit, wo unsere Gehirnzellen eine Erholungspause einlegen. Ich hab dazu eine meiner Zellen befragt und die Antwort war sehr einfach.
„Für die meisten Menschen geht der Tag ganz normal weiter. Sie merken nichts. Schließlich sind sie auf hirnloses Handeln trainiert. Gerade wenn wir Gehirnzellen Pause machen, nützen viele Menschen die Zeit um sich zu vergnügen. Früher haben sie eine Runde um den Häuserblock gedreht oder im Garten Unkraut gezupft. Jetzt tun’s fernsehen oder sie steigen in ihr Auto und fahren in unserer Erholungspause irgendwo hin. Offenbar haben die Menschen Autofahren als ideale Tätigkeit entdeckt, um auch ohne uns Gehirnzellen auszukommen.“
Weil Autofahren heute sehr das Börsel belastet, haben vife Gehirnzellen in ihrer Arbeitszeit dem Menschen ein neues Pausenvergnügen beschert: Soziale Netzwerke genannt. Facebook, aka’aki, Twitter oder so sind Einrichtungen im Internetzeitalter, wo sich weltweit Menschen in den Pausenzeiten ihrer Gehirnzellen gefahrlos und mit geringen Kosten austauschen können.
Und was graue Zellen an dieser, ihrer Entwicklung besonders freut, es spielt keine Rolle, wenn sie einmal über mehrere Stunden pausieren oder sogar tagelang in einer Hängematte aus Ganglien schlummern. Die Menschen sind von Facebokk etc. dermaßen fasziniert, dass sie das Regenerieren ihrer grauen Zellen gar nicht merken..
Je hirnzellenabstinenter der Zustand, desto verständlicher die soziale Kommunikation. Ein morgenaktiver Moderator schreibt dann etwa mehrmals die Woche nur: „Bin unterwegs nach Wien“ und schon fühlen sich wenigstens 20 soziale Netzwerker davon so angetan, dass sie begeisterte Kommentare folgen lassen müssen. Um die grauen Zellen in ihrer Pause nicht zu stören, steht dann einfach nur Banales in der Antwort. „Bravo!“, „Schön für dich!“, „Komm gut zurück!“
Zum Glück packt in dieser Zeit offenbar niemals eine graue Zelle die Arbeitswut, sonst wäre ja vielleicht zu lesen: „Bist nicht abgegangen“, oder „Wann bleibst du endlich dort?“
Völlig Unbekannte rücken so plötzlich in den Mittelpunkt des geistigen Pausenprogramms. „Bin jetzt essen“, „Bin müde“. Andere wieder lassen die Welt an ihrer ausgeprägten Beobachtungsgabe teilhaben: „Heute wieder kein Sonnenschein“ oder „Wochenende vorbei, muss wieder arbeiten“.
Jetzt meinen Sie, wo Sie Pausen Ihres Gehirns zum Unkraut zupfen oder für einen Spaziergang nutzen, derartiges könne nur jugendliche Gehirnaussetzer betreffen. Nicht doch!
Erst kürzlich saß ich bei meinem urgemütlichen Wirten in Flandorf um meinen Zellen eine Auszeit zu gönnen, als eine Damenrunde die Lokalität betrat. Aktive, fröhliche, putzmuntere Damen im tiefsten Mittelalter und älter. Und nachdem die Auswahl an Tortenstücken und Kaffeefarbe getroffen war, startete das der übliche Smalltalk. Oder eigentlich doch nicht.
Denn tatsächlich ging es um das Thema Austausch von E-Mail-Adressen, die Eroberung des Alltags durchs Internet und den Vorsprung der US-Amerikaner im Gebrauch dieses Mediums. Und  – welcher Fortschritt etwa Facebook sei, nur leider etwas unsicher und zu wenig intim.
Meine inzwischen wieder am Arbeitsplatz erschienen grauen Zellen hat das Gespräch selbstredend sehr in Anspruch genommen. Was letztlich zu folgendem Abkommen zwischen meinem Gehirn und mir geführt hat: Soziale Netzwerke werden nur in der gehirnaktiven Zeit konsumiert, weil es da viel zu Lachen gibt. In den Ruhepausen der kleinen Denker, bleibe ich dem Computer fern.
Und daran halte ich mich: Tschüss und Servus!

Dienstag, 29. September 2009

Medien-Schlagzeilen, die mich bewegen

In einer Zeit, die immer schnelllebiger wird, erfassen wir ja oft nur mehr Schlaglichter, kurze Sequenzen des Alltagslebens - eben die Schlagzeilen des Erdweltenraums.
Wie schnell und daher auch chaotisch selbst die Zeit vergeht, sehen wir immer häufiger an den doch sonst so betulichen Jahreszeiten. Ein Frühling der uns z.B. schon Sommertage beschert, ein Sommer, der so schnell vergangen ist, dass ich ihn nur im spanischen Urlaub echt wahrgenommen habe und dann ein Herbst, der wahrlich prächtig ist, von dem wir aber im Nachhinein sagen werden, dass er ein warmer Winter war. Was allerdings in Realität nur die Skifahrer wahrnehmen werden, wenn sie sich im Mai auf den ersten Schnee freuen.
Wie gesagt, alles vergeht schneller, überholt sich dabei häufig selbst und wir kommen gar nicht mehr zum Reagieren, weil dann alles schon wieder vorbei ist.
Typisches Beispiel etwa sind die Nachrichten aus aller Welt und dem Nachbarhaus. Das Lesen einer Zeitung ist oftmals bereits reine Zeitverschwendung, denn der wesentliche Inhalt wurde mir bereits Stunden vorher in bewegten Bilden im TV präsentiert. Nun hätte man ehedem gemeint, man kann so durchs Lesen sein Wissen vertiefen - ja, hätte man nicht schon vor dem Fernsehen alles noch besser im Internet gesehen und gelesen und nun, wo einen die größte Tragödie nach 3-maliger Wiederholung bereits anödet, die ultimative allerletzte Entwicklung in diesem und jedem Fall am Mobiltelefon abgelesen.
Was ich Ihnen mir dieser komplizierten Sachverhaltsdarstellung sagen möchte? Ich lese nur mehr Schlagzeilen und bin ausreichend informiert. Und wenn ich dann tatsächlich einmal Zeit für Ruhe und Besinnung finde, also in meinem Großraumkörper ruhen kann, dann beginne ich die Meldungen des Wahnsinns und der Freude zu verarbeiten und zu verstehen.

Neue Studiendaten bestätigen: Gräsertablette wirkt anhaltend und verbessert Lebens- sowie Schlafqualität
Schlimm. Um ehrlich zu sein, beschämt mich diese Information ungemein. Denn, ich muss eingestehen, dass ich mir bislang weder um die Leben- noch um die Schlafqualität von Gras Gedanke gemacht habe. Weshalb auch? Ich muss am Morgen aufstehen - das Gras bleibt liegen. Ich hab nach viel Trinken einen Brummschädel - das Gras wächst und erschönt mit jedem Getränk prächtig. Und der Schlaf des Grases? Ich kann mir nicht vorstellen, dass auch nur ein Gräslein in der Nacht aufwacht und aufs WC muss.
Aber bitte, ich freue mich sinnloser Weise, dass dank einer Tablette das Gras nunmehr anhaltend besser lebt und schläft.

Laufender Fernseher schadet Kindern
Diese Meldung ist für mich ja mehrfach sensationell. Sensationell allein der Umstand, dass irgend ein Genie einen Flachbildschirm entwickelt hat, der nicht nur hängbar, verschiebbar oder drehbar ist, sondern sich auch selbst fortbewegt. Vorbild kann hier nur das Essen auf Rädern, bzw. Running Sushi gewesen sein, denn wer schon dem Futter nachläuft, möchte dabei eventuell auch fernglotzen.
Sensationell dumm allerdings das Urteil, ein Running-TV-Screen könnte Kindern schaden. Wo wir doch alle wissen, dass die heutige Generation von Lehrerquälern viel zu wenig Bewegung macht. Und dass diese Nicht-Bewegung viele Stunden am Tag vor dem TV-Geräte statthält. Umso preiswürdiger halte ich deswegen eine Erfindung, die es unseren Kids ermöglicht bei gleichzeitigem Konsum ihrer Lieblingssendungen auch die leckeren Burger, Fritten und Pizzastückchen wegzulaufen. Schaden kann dem Kind solch ein Fernseher nur seelisch, wenn der Strom ausfällt, das Gerät steht und das Kind aus Gewohnheit weiterläuft. „Sch… ade, jetzt bin ich unnötig gelaufen,“ denkt sich dann so ein Kind und ist lange Zeit von der Technik frustriert.

Reizvolle Wellness-Destinationen für gestresste Performer: Luxus-Urlaube abseits des Mainstream
Diese Schlagzeile von der Reiseseite ist ein Gustostückerl für Senioren. Das ist oft gefordertes Gehirntraining pur. Nur so können Wörterbücher gewälzt werden und Alzheimer hat keine Chance. Wirklich voller Reiz ist dabei die geschickte Kombination von althochdeutschen Worten und neuhochenglischen Konstrukten.

Rauchen erregt Krebs
Schon wieder geht’s auf die Raucher los. Mir eigentlich ziemlich Wurst und auch eingepflanzte Tierschützer sollten sich nicht so prüde über sexuelle Erregungen der Krustentiere urteilen.

Wie Sie jetzt leicht nachlesen konnten, sind Schlagzeilen zur schnellen Information sehr wichtig. Nur zum verarbeiten derselbigen Information, muss man viel Zeit aufwenden.

Dienstag, 15. September 2009

Überraschungssendung

Die Sendung. Die Letzte.
21 Stunden danach tut sich im Internet noch immer nichts.
ABER: Ein kurzes Läuten an der Tür, mein bekannter, postalischer Packelherold steht davor und überreicht mir mit freundlichem Lächeln DIE Sendung.
Die digitale Welt wird somit schon wieder viel menschlicher. Die elektronische Ankündigung ist vielleicht nicht perfekt - aber mein Postler mit DHL ist es doch!

Betreutes Warten auf eine Paketsendung

Neuerdings ist das Bestellen von Waren aller brauch- oder unbrauchbarer Art per Internet der Hipp. Also ich hopp ins WWW und bestellt.
Und in Warteposition. Kommt meine Sendung per Post zu einer üblichen Tageszeit oder per Paketdienst überraschend und just in den 30 Minuten, in denen ich nicht anwesend bin?
Überraschung: Meine Sendung wählt den, dem fortgeschrittenen Internetzeitalter adäquaten, Weg und sendet mir eine E-Mail.
Sie hätte die Firma verlassen, befände sich auf dem Weg zur Paketstelle von DHL und ich könnte diesen, jenigen unter einer bestimmten Sendungsnummer stets mitgehen.
Oh, Segnung moderner Technik mit Code und Laserauge.
Tatsächlich bin ich dank besagter Webseite sofort umfassend in die Reise meiner Sendung zu mir involviert und beruhigt.
Obwohl für mein weiteres Lebensglück unerheblich, macht es doch gute Laune, zu wissen, dass um Mitternacht die elektronischen Sendungsdaten vorlagen. Warum, weshalb, wieso - einerlei, denn schon 15 Stunden und 22 Minuten später tut sich Gravierendes: meine Sendung hat die Zustellbasis verlassen.
Nun heißt es auf meiner Seite schnell zu handeln und hinter der Türe Aufstellung nehmen. Nur nicht den Sendungsübermittler verpassen.
Aber Halt. Voreiliger Trugschluss. Denn 15 Minuten später die Meldung: Die Abholung der Sendung war erfolgreich.
Tangiert mich weiter nicht, dass meine Sendung etwa 1/4 Stunde brauchte, um das Lieferauto zu erreichen. Kennen wir: Parken in der Nähe fast nie möglich.
Nach drei Stunden das nächste Signal meiner Sendung: Wurde im Einlieferungs-Paketzentrum bearbeitet.
Ich freue mich und warte…
24 Stunden später - kein Kommen, kein Gehen, keine Botschaft. Kurz eine Sorge gemacht, dann der glasklare Gedanke: Wochenende.
Da hat auch eine Sendung Anrecht auf Freizeit. Geht mit ein paar Sendungskumpelinen auf eine Pickerlparty, betreibt ein wenig Förderbandlaufen oder sieht sich im Fernsehen Sackhüpfen an.
Alles claro!
Montag. Ich zweifle, ob das wirklich meine Sendung ist. Eine FRÜHaufsteherin! Wurde sie doch tatsächlich um 04:18 in der Internationalen Paketstation bearbeitet und zwei Minuten später zum Transport ins Zielland aufgenommen.
Geduld - itzo kanns ja nicht mehr lange dauern.
Und wirklich: wir haben 13:36 und meine Sendung ist im Zielland eingetroffen - und nicht nur das. Blitzschnell hat sie in der gleichen Minute das Gateway im Zielland auch schon wieder verlassen.
Scheint nicht besonders gastlich zu sein, dieses Gateway, und zum Verweilen einzuladen…
Aber…
Knapp 20 Stunden später - und es gibt keine neue Nachricht, kein Klopfen an der Tür… Ist es an der Zeit sich doch einmal vorsorgliche Sorgen zu machen?
War das Zielland falsch? Hat sich meine Sendung im unbekannten Land verirrt? War sie einfach nur müde nach dem frühen Erwachen und hat sich ein ruhiges Plätzchen zum Dösen gesucht um in völliger Frische bei mir zu erscheinen?
Quälende Fragen. Wann kommt die Antwort - besser die Sendung?
Eine Antwort wäre mir schon in den Sinn gekommen. Was heißt DHL? Das Heißt Leiden.

Freitag, 11. September 2009

Erich Bruckberger macht’s möglich

Checke gerade die neueste, wahre Eventmeldung: Waris Dirie, Wüstenblume ungewissen Alters, kommt ins Schluckspecht-Paradies Hagenbrunn/Wien. Erich Bruckberger, Errichter des 7-Stationen-Lebenspfades mit Nachdenkeffekt, überreicht ihr dort am 10. Oktober den my way-Preis. Und 10.000 Euro. Das gibt ein Umsatzplus bei Wannemacher, Heilig & Co. Dazu singt Angela Deloni. Am nächsten Tag startet der Wüstenfilm des dürstenden Models in den Kinos.

Nach den bereits abgetretenen my way-Preisträgern, Herzverpflanzer Barnard und Katholikenherz Johannes Paul II, den sichtbar aufgetretenen Prämierten, Äthiopienwerber Böhm, Sexidol Bardot, Polenheld Walesa, den leider-nein-aufgetretenen Ausgezeichneten Königin Rania und Freiheitskämpfer Mandela, tritt nunmehr Waris Dirie auf die Bühne des Hagenbrunner Gemeindezentrums. Mehr darüber erfahren Sie jetzt bereits im Internet auf http://www.myway.at/event.htm
Bei freien Eintritt freuen sich Bürgermeister Ernst Fischer und Stifter Erich Bruckberger auf Ihren Auftritt im Zuschauerraum.

Montag, 7. September 2009

Das Wandern ist der Haare Lust…

Beim Blick in den Spiegel bemerke ich immer häufiger, dass ich ins Leere blicke. Dort wo noch jüngst, oder auch kürzlich, üppiger Haarwuchs die Kopfhaut beschattete, ist nun plötzlich eine Lichtung wie im Wald nach einen Orkan.
Einige, offenbar des Ausgehens müde Haarveteranen, harren noch aus, eine Art Grenzposten der Haargrenze. Aber auch sie vermitteln eher den Eindruck, als würden sie sich beim nächsten Haarschnitt lieber an die mähenden Messer klammern, als mich weiterhin zu zieren.
Eine Entdeckung, die mich in letzter Zeit immer trauriger und nachdenklicher stimmte. Bis ich mir einmal die Zeit nahm, mich nicht nur mit meiner abnehmenden Haarpracht, sondern auch mit seinem Umfeld zu beschäftigen.
Und siehe da, es gibt wahrlich und echt Grund zu frohlocken. Wobei Locken vielleicht übertrieben sind, aber – wir verlieren keine Haare, nein, sie gehen auch nicht aus.
Sie unternehmen nur Ausflüge, gehen auf Wanderschaft, siedeln um, machen einen Standortwechsel, emigrieren.
Denn mit ebenso großer Schnelligkeit, mit der sich das Kopfhaar lichtet, wachsen mir wunderschöne, tiefschwarze, kastanienbraune und hochweiße Haarbüschel aus der Nase, den Ohren und anderen unzugänglichen Körperstellen.
Offenbar ist’s dem Stammhaar mit den Jahrzehnten einfach zu blöd immerwährend geschnitten zu werden und wieder nachwachsen zu müssen. Und so sucht es sich irgendwann eine Stelle, an der es vor Schere, Kamm und Haarschneider sicher ist.
Meine Aufgabe in Zukunft kann es daher nur sein, gesellschaftliche Aufklärung dahingehend zu betreiben, dass dem Haar unter der Glatze mit ebensolchem Wohlgefallen begegnet wird, als den zotteligen Stirnfransen.

Freitag, 4. September 2009

Was wir von Putzfrauen lernen können


Dieser Beitrag erscheint auch im Magazin „Das Grüne Haus“, Ausgabe September, # 9.09. in der Rubrik „Dieters Baustelle“

Meine Putzfrau (für Internetuser: myputze) ist ein Schatz. Ein echter, richtiger Schatz. Denn die Bezeichnung „Putzfrau“ ist nicht völlig korrekt. Denn als waschechte Putzfrau kennt auch meine keinen Kalender und keine Uhr.
Was dazu führt, dass sie einmal kommt, einmal nicht kommt und das dann auf jeden Fall nicht zur vereinbarten Uhrzeit. Selbstverständlich total unverschuldet und immer mit neuen katastrophalen Auslösern. In beliebiger Reihenfolge sind dann bösartige Straßenbanhfahrer, Kinder, Verwandte, die gestörte U-Bahn, das Glatteis, die Hitze, jene Objekte, an denen sich meine Putzfrau abputzt. Sohin wäre die korrekte Bezeichnung eigentlich „Abputzfrau“, aber dieser Begriff hat in den Kollektivvertrag noch nicht Eingang gefunden, also bleiben wir bei Putzfrau. In dieser Hinsicht ist meine Putzfrau allerdings ein ausgesprochener Profi. Blitzschnell bewegt sie die Staubsaugerbürste über die Böden, ganz so, als würde sie dem Staub keine Chance lassen. Aber, so frug ich mich, wie kann es möglich sein, dass bei wochenlanger Benutzung das Beutelchen im Staubsauger nie voller, geschweige denn zum Wechseln voll wird? Antwort: dank der hastigen Bewegungen wirbelt der Staub widerwillig in die Höhe und die gierige Saugbürste fährt ins Leere. Seit ich meine Putzfrau eine Stunde länger beschäftige, hat sich mein Budget fürs Putzen auch um den Posten Staubsaugerbeutel bedeutend vergrößert.
Dabei muss ich zugestehen, dass ich mit meiner Reinigungsperle einen Glücksgriff tat. Denn wie mir ihr Erzählungen vor Augen führen, geht’s auch echt schlimm. Zum Beispiel mit Haushaltshilfen aus dem ehemaligen Jugoslawien, wo immer das heute sein mag. Sie machen einen Lern-, Umdenk- und manchmal auch Gerichtsprozess notwendig. Lernen heißt’s zunächst einmal die postjugoslawische Sprache. Schließlich hat die Rose des Balkans ihre Heimat ja verlassen, um zu putzen und nicht um eine Fremdsprache zu lernen. Also muss am Anfang die Gestik herhalten, um die Fremdputzin durch den Haushalt zu navigieren. Ein Aufwand, der sich lohnt, lernt man doch so die Lieblingslagerstätten des heimischen Staubs kennen. Und ein Wissen, das sich ebenfalls sofort in die Praxis umsetzen lässt, weiß doch die neue Reinigungsbeauftragte mit dem Wort „Staub“ nichts rechtes anzufangen.
An der Stätte ihrer Geburt ist dies Sand, Mitbringsel des Windes, Anpassung der Wohnlandschaft an die Natur der Umgebung – kurzum nichts Ungewöhnliches oder gar Wegwischwerfbares. Hier ist die Rhetorik der reinheimischen Hausfrau überaus gefragt, um mit ihrer Theorie „Staub ist Gaga“ zu überzeugen. Weitere Überzeugungskraft ist dann noch notwendig, wenn es darum geht, zu erklären, dass WC-Enten nicht in der Muschel schwimmen und dann runtergespült werden, dass Glasreiniger das Geschirrspülmittel nicht ersetzen und dass Opti-Holzpflege zwar für Böden, aber nicht für Zimmerpalmen gut ist. Letztmögliche Strapazierung der Nerven stellt dann die Bedienanleitung des Staubsaugers und anderer Haushaltsgeräte dar. Ok, es ist der guten Frau aus dem Süden an sich nicht übel zu nehmen, dass sie sich beim Anblick einer solchen Ballung von Hightech ein wenig schreckt. Schließlich ist es ihr ja auch noch nie in den Sinn gekommen, eine Führerscheinprüfung abzulegen. Und jetzt diese technische Herausforderung…
Dem Vernehmen nach gelingen derartige Einschulungen innerhalb einiger Wochen zumeist perfekt. Die biedere Frau aus dem Billigurlaubsland spricht weiterhin nicht Deutsch und meidet den Staub. Die heimische Hausfrau hat endlich gelernt, ihre Weinkrämpfe und Wutausbrüche zu koordinieren.
Zum Trost: die Haushaltsperlen aus dem Süden spenden auch viele Erholungspausen. Mehrmals bis sehr oft im Jahr finden Begräbnisse von lieben Verwandten in der Heimat statt. In großen Familien gibt’s auch immer was zu feiern, von Geburt bis Hochzeit und Feiertage werden offenbar mangels Kalender erfunden. Die intensive Einschulung ihrer Hilfe macht’s jedenfalls möglich: in Abwesenheit können Sie sie leicht ersetzen!

Donnerstag, 25. Juni 2009

Ursula Stenzel nach Simmering

Keine Ahnung wer die mehrfache Ex (Ex-Publizistik-Studentin, Ex-ORF-Nachrichtensprecherin, Ex-ÖVP-Delegationsleiterin im Europäischen Parlament) Ursula Stenzel, 64, als Bezirksvorsteherin des 1. Wiener Gemeindebezirks Innere Stadt sehen wollte. Nach ihren Leistungen habe ich den begründeten Verdacht, sie war die Wunschkandidatin der sozialistischen Rathausmehrheit. Denn als Wahlhelferin für die ÖVP ist sie wohl nicht zu verstehen.
Ihre stille Vernichtungsoffensive an Kurzparkplätzen konnte selbst ein grüner Bezirksvorsteher in Wien nicht übertreffen. Ein gutes Beispiel sind die derzeitigen Umbauarbeiten am Rudolfsplatz.
Autos raus aus der Innenstadt - eine vielleicht erstrebenswerte Utopie. Aber was dann die Geschäftsleute und Büroinhaber über eine, angeblich ihre Interessen vertretende ÖVP-Mandatarin, denken... Geschäftsschädigung?
Gut, das wählende Publikum ist sowieso nicht Frau Stenzels Ding. Und die fremden Besucher auch nicht - wie auch derzeit Kärntner Straße und Graben beweisen.
Eine Bestätigung der seltsamen Denkweise von Frau Stenzel findet sich im Internet, ich zitiere die Enzyklopädie Wikipedia:

„Bei der Wiener Gemeinde- und Bezirksvertretungswahl am 23. Oktober 2005 trat sie für die ÖVP Wien als Spitzenkandidatin für die Bezirksvorstehung des ersten Wiener Gemeindebezirkes (Innere Stadt) an. Dort fiel sie im Wahlkampf vor allem auf Grund von umstrittenen Forderungen auf. So konnte sie sich in einem Interview die Sperrung von Parks für Nicht-Anrainer vorstellen und argumentierte für die Schließung von Punschständen sowie gegen Straßenkünstler auf den Fußgängerzonen. Auch nach der Wahl sprach sich Stenzel etwa gegen den sogenannten „Silvesterpfad“ (Buden mit Getränken und Imbissen, die am 31. Dezember auf dem Graben aufgestellt werden) in der Innenstadt und die Werbetransparente am Baugerüst des Stephansdoms aus.“

Auch ein weiteres Wahrzeichen der Tourismusmetropole ist und war der Sauberfrau ein Dorn im Auge: die Fiaker. Jeder Kommentar erübrigt sich da wohl.
Verkehrsberuhigung schön und gut, nur war die Wiener Innenstadt rund um St. Stephan nie wirklich ruhig. Als Mozart in Wien lebte, bewegten sich in eben jenen ganz schmalen Gassen 3.600 Kutschen/Fiaker. Na ja, es hat damals ja auch keine Stenzel gegeben...
Liebe Frau Bezirksvorsteherin, haben Sie denn noch nie daran gedacht, das Übel allen Lärms und bewegten Durcheinanders an der Wurzel zu packen? Raus mit dem Stephansdom aus der Inneren Stadt. Beim Donauturm wäre genug (Park-)Platz und auch eine Moschee ist gleich in der Nähe. Alle Probleme wären damit gelöst und die Innere Stadt eine ruhige, tote Zone.
Und wenn das wirklich nicht möglich ist: warum bitte werden Sie nicht Bezirksvorsteherin von Simmering? Da wäre schon eine sehr ruhige Zone: der Zentralfriedhof.

Dienstag, 23. Juni 2009

Herr Holle, der Dauerpinkler

Also wenn wir annehmen, dass in Märchen ein Funken Wahrheit steckt, dann können wir glauben, dass Frau Holle für den Schneefall zuständig ist. Immer wenn sie ihre Bettdaunen ausschüttelt schneit’s.
Ist klar und nachvollziehbar - wenn man’s glaubt.
Wenn wir weiters annehmen, dass dieses Märchen eine tiefere Moral besitzt, dann ist anzunehmen, dass es auch einen Herrn Holle gibt. Von einer Witwe Holle ist ja nie die Rede.
Also wird auch besagter Herr Holle eine Aufgabe innehaben.
Das könnte, in Fortsetzung der Frau Holle-Berufung, das Regnen sein. Sie schneit - er regnet.
Und nachdem uns nicht überliefert wurde, wie er regnet, können wir annehmen, dass er diese seine Aufgabe typisch männlich absolviert: er pinkelt.
Nach dem nunmehrigen Dauerregen über mehrere Tage, würde ich ersuchen, dass sich jemand als Mediator zur Verfügung stellt und dem Volltrottel namens Holle sagt, dass er in die Muschel und nicht immer daneben pinkeln soll? Danke.

Mittwoch, 10. Juni 2009

Sorge ums Wetter

In letzter Zeit mache ich mir echte Sorgen ums Wetter. Es schaut gar nicht gut aus.
Zunächst einmal das Auf und Ab der Temperatur. Einmal sehr kühl und dann gleich wieder stark hitzig. Das schafft unbedingt Stress fürs Wetter.
Daher ja dann auch dieses düstere Wolkenspiel. Am Morgen schaut das Wetter schon finster drein, dann hellt es sich ein wenig auf und ist auch gleich wieder ganz grau vor Kummer über den Wasserverlust.
Ja, die Inkontinenz des derzeitigen Wetters ist ein Hauptübel. Gepaart mit dieser Gefühlskälte.
Es ist wäre an der Zeit, dass sich das Wetter durchchecken lässt. Von einem erfahrenen Meteorologen-Team. Und wenn das nicht helfen kann, ab zum Klimatologen.
Denn, auch wenn es starker Veränderungen bedarf, so können wir das Wetter nicht weiter im Regen stehen lassen.

Freitag, 20. März 2009

Krisen-Hopping

Bis vor kurzer Zeit hat bestenfalls ein Blick in den Spiegel eine Krise ausgelöst. Das nannte man dann Midlife-Krise und die war dank Kosmetik, Chirurgie oder Ableben behebbar. Nunmehr ist allerdings eine Art Fulllife-Krise ausgebrochen, die jeden, in jedem Lebensbereich und in jedem Alter betrifft.
An die Stelle des Spiegels sind Zeitungen, Fernsehen und Radio getreten und Krisen werden nicht mehr behoben, sondern entwickelt. Ganz im Sinne des Umweltschutzes wird auch nicht gefahren, sondern Banken, Medien, Industrie, Handel und Regierungen schlittern in die Krise. Da das Schlittern Kindheitserinnerungen weckt und sohin eine fröhliche, unbeschwerte Tätigkeit ist, werden von hochkarätigen Diskussionsrunden auch immer wieder Wege aus der Krise in eine andere skizziert.
Ich weiß nicht, ob es bereits Lehrgänge an Universitäten oder Abendkurse für Entwickler innovativer Krisen gibt. Ich weiß auch nicht, ob die EU-Kommission bereits daran denkt, dass in jedem Betrieb ein Beauftragter für die Entwicklung und Instandhaltung einer innerbetrieblichen Krise etabliert werden muss. Schließlich gibt es zwar bereits ganz wenige Krisenmanager, die sich jedoch im Krisenfall echt hilflos erwiesen haben.
Anhand der derzeitigen Situation ist es ja nicht unschwer zu erkennen, dass es qualifizierter Krisenentwickler bedarf, um einer kleinräumigen Krise globale Dimensionen zu geben. Und hier sind auch nur jene Profis erfolgreich, die mit einer Krise gleich noch weitere auslösen. Wodurch der einfache Bürger seinen Geist dank Krisen-Hopping fit hält.
Nehmen wir als Beispiel einfach die Autoindustrie. Totale Krise. Jede Marke hat mit großem Aufwand riesige Autos, sogenannte SUVs (Sehr Unvernünftiges Vehikel), entwickelt und auf den Markt gebracht. Wenn bei schrumpfenden Parkraumangebot, steigenden Spritpreisen, strengeren Umweltauflagen und fallendem Vermögen die Verdrusskisten immer voluminöser, durstiger, abgasiger und teurer werden, dann würde auch ein unbedarfter Heimwerker stolz verkünden: „Ich hab’ mir meine Krise selbst gemacht!“
Zum Glück geht’s ja weiter und dank dem Geld der Steuerzahler ist die Autoindustrie beim Öko-Sport Krisen-Hopping voll dabei. Die nächste Krisenvision heißt Elektroauto.
Da geht jede Menge Cash locker in die Binsen. Na gut, dafür wird der lautlose Flitzer den 3-fachen Kaufpreis bedingen. Man wird im komfortlosen Kleinwagen 150 km, mit heute üblicher Ausstattung eher 100 km täglich unterwegs sein können – ehe man sich eine passende Steckdose sucht, über die man die Akkus sieben Stunden lang auflädt.
Ein Milliardengeschäft, träumen die Krisenmanager der Industrie bereits und hoffen auf riesige Erfolgsprämien. Gibt es doch dann gleich eine Vielzahl an Krisen zu managen! Die Versorgungskrise – wo kann ich mein Auto sieben Stunden parken und gleichzeitig „auftanken“? Die Stromkrise – wo kommt die Energie für die Elektroautos her? Die Entsorgungskrise – wohin mit dem Sondermüll Batterien?
Wie gut, dass dann die Luft sehr viel reiner und klarer sein wird. So werden wir die neuen Krisen viel klarer sehen und die nächsten Krisen leichter erkennen.

Sonntag, 22. Februar 2009

Anleitung zur Vernichtung von Prof. B.

Von der Öffentlichkeit völlig unbemerkt, wird seit einen Monaten am (Lehr-)Stuhl von Prof. Hademar Bankhofer eifrig gesägt. Erfolglos. Desaströs. Denn was die Neider, Hasser, Quertreiber des TV-Gesundheitsexperten in ihrer Engstirnigkeit übersehen: der Publikumsliebling ist unsteten Aufenthalts und besitzt daher gar kein Sesselchen, an dessen Beinchen man sägen könnte… Ein Leerstuhl also!

Es begann im Spätsommer des gewesenen Jahres. Das deutsche Nachrichtenmagazin „ Der Spiegel“ rügt die heimischen Journalisten, im Internet nicht eine effektiv Aufdeckerrolle zu spielen. In den betroffenen Köpfen rumort es. Denk. Denk. Und ein anonymer, genialer Kopf hat einen genitalen Einfall…
Denn just zu dieser Zeit jettet der Propagandaminister des Naturheilreichs, Hademar Bankhofer, gerade von einem Mediensitz zum anderen, spurtet hurtig durch jedwede Mattscheiben-Talkrunde, tönt im Tagesrhythmus über kurze und lange Radiowellen und tippt seine gesundheitlichen Einfachrezepte in allen angesehenen Zeitschriften.
Der quirrlige Vermarkter von sich selbst und Omas Hausapotheke ist somit das geeignete Objekt für lupenreine Neidkollegen und verzweifelte Möchtegern-Aufdecker. Womit der erste geniale Einfallspinsel dem Aufmerksamkeits-Erregernamen Bankhofer seinen Web-Blog* widmet. Der darin enthaltene Vorwurf, der Heilkräutler würde stets von einer – markenrechtlich geschützten – Klostermelisse plaudern, erreicht niemanden. Außer die Verantwortlichen des Bankhoferschen Muttersenders ARD.
Sie sehen eine Möglichkeit der Verjüngung und streichen die beliebten Auftritte des Gesundheitsgurus im Morgen-Joural über Nacht.
Die vereinten Kritiker Bankhofers jubeln über den vermeintlichen Erfolg und Sturz des Moderators. Nehmen darum auch nicht zur Kenntnis, das die Sendeleitung der ARD kurz darauf den Vorwurf der Schleichwerbung zurücknehmen muss – begreifen aber irgendwie doch, dass der Ruf des Naturheilkunde-Experten in keinster Weise gelitten hat.
Im Gegenteil: die öffentlichkeits-unwirksame Schlammschlacht erweist sich für den 67-jährigen Klosterneuburger wie ein Bad im Heilschlamm.
Er tourt ungebrochen von einer Publikumsveranstaltung zur anderen. Führende Verlage bieten ihm weiterhin Autorenverträge für neue Bücher an. Mehr denn je ersuchen Konzerne Prof. Bankhofer, ihre Mitarbeiter in gesunder Ernährung und Lebensweise zu schulen. Uneingeschränkt blickt uns sein Konterfei aus seinen Kolumnen in unzähligen Zeitungen entgegen.
Und nach wie vor ist das AUA-Flugzeug sein Arbeitszimmer. Denn anstatt der Qual, gegen 500,– Euro Honorar, ab 6 Uhr morgens im ARD-Studio stehen zu müssen, stehen dem Publikumsliebling jetzt die Türen zu allen Privatsendern offen. Die er auch nun fast täglich mit gewohnt jugendlichem Schritt durcheilt.
Die ganze Aufregung, von der fast niemand etwas gemerkt hat, für nichts und gar nichts? Der Abgang von Prof. Bankhofer unbemerkt, weil er immer da war und ist?
Liebe neidvolle Freunde des beruftstiteltragenden Professors: es arbeitet in euch. Die Niederlage lässt nicht ruhen. Aber mit euren unöffentlichen Beiträgen lässt sich ein Öffentlichkeitsliebling wie Prof. Hademar Bankhofer nicht vernichten.
Daher hier ein kleine Nachhilfe:
• Schreibt in eure Medien täglich, mit Foto und nur positiv über Bankhofer. Das finden LeserInnen langweilig und sie werden euer Medium nicht mehr lesen – Bankhofer ist somit draußen.
• Schreibt nur tolle Buchkritiken über Werke von Bankhofer. Das treibt: Verlage dazu, noch mehr Bücher von ihm zu veröffentlichen, die Buchhändler in die Verzweiflung und Käufer zur Ratlosigkeit, sodass sie gar kein Buch mehr kaufen.
• Schreibt lange Berichte auch über nur kurze TV-Aufritte Bankhofers, auch bei nur ganz kleinen TV-Sendern. Fordert vehement die wöchentliche 2-Stunden-Gesundheitheitsshow von und mit Prof. Bankhofer. Das macht Fernsehbosse glauben, sie würden ein Programm für ihr Publikum machen. Das gibt Bankhofer den Rest – so ist er endgültig weg vom (TV-)Fenster.
Sollten diese drei Punkte zur Vernichtung des Prof. B. nicht genügen – ja mei, dann bleibt nur die Hoffnung, dass er es einmal selbst schafft sich abzuschaffen.


(* Blog = die interaktive Möglichkeit, im Internet seine Meinung kundzutun und Leser wiederum ihre Meinung dazu veröffentlichen zu lassen. Hat nichts mit „Blockade“ zu tun. Ist eine Art digitales Leserbriefforum.)

Samstag, 17. Jänner 2009

Didis Samstags Komödie

Ich weiß nicht, ob’s Ihnen auch schon aufgefallen ist: die Zeit vergeht immer schneller. Also mir ist das schon sehr aufgefallen.
Ist nicht wirklich etwas Neues. Weil schon meine Oma – also die eine, die andere weniger – hat immer gesagt: „Kinder, wie die Zeit vergeht…!“ Na gut, uns Kindern hat man alle sagen können, weil wir haben ja keine Uhren damals nicht gehabt und auch kein Mobilphone…

Aber heute fühl ich das auch sehr stark. Wie die Zeit so vergeht. Schau’ ich so auf meine sündbillige Swatch – 11 Uhr. Mein Gott, das war’s doch gestern um die Zeit auch und dazwischen – nix passiert. Jetzt war doch erst unlängstens Weihnachten und schon mache ich mir Sorgen, was ich mir zu Ostern wünsche. Also früher war das anders. Da hat Weihnachten doch viel länger angehalten. Allein schon mit dem Gewicht. Heutzutage isst doch schon jeder ganz figurbewusst, weil alle vor den Feiertagskilos warnen. Somit sind Weihnachten nicht nachhaltig und man schlemmt den nächsten Fastenfeiertagen entgegen.

Wie die Zeit vergeht – unlängst hatte ich ja einen ganz bösen Traum. Ich feiere meinen 66. Geburstag. Wie immer im Wiener Fischer Bräu. Ich nehme die Geschenke entgegen. Labe mich an Speis’ und Trank. Dann endlich Aufbruchstimmung - ich und man gehen. Und dann – beim Ausgang begegne ich meiner Familie und mir, am Weg zu meiner Geburtstagsfeier Nr. 67.
So schnell vergeht die Zeit… Allerdings bin ich aus dem Traum realistischer Weise gleich hochgeschreckt. Mir ist siedendheiß eingefallen, dass ich doch beim Weggehen glatt vergessen habe, den Tisch wieder zu reservieren.

Zugegeben, es gibt auch noch Momente, in denen vergeht die Zeit für kurze Zeit langsamer. Erlebnis auf der Autobahn bei Amstetten. Kolonnenfahren auf drei Spuren. Spiegelgatte Fahrbahn. Ein Fahrzeug in der mittleren Spur schleudert, beginnt sich zu drehen, dreht sich schön langsam im Fahrtfluss der anderen Autos mit. Diese bremsen ab, weichen aus. Viele Augenpaare bewundern den ungehemmten Tanz des Fahrzeugs. Die Zeit scheint still zu stehen. Es sind fast die Gedanken aus den anderen Fahrzeugen zu hören: „Nimmt denn das kein Ende? Fahrt der nicht endlich irgendwo dagegen? Wir haben doch keine Zeit…!
Dann geht alles wieder gewohnt schnell. Fahrbahnrand, Abhang. Kleiner Salto. Holterdipolter. Blitzschnell ist das Auto verschwunden. Die Zeit nimmt wieder den gewohnten Lauf. Die Zuschauer zufrieden ebenfalls.

Also, in diesem Sinne: Nehmen Sie sich die Zeit und passen Sie auf Ihre Zeit auf. Setzen Se sich einfach nur hin und starren Sie auf die Uhr. Sonst nix. Sie werden sehen, die Zeit bleibt fast stehen. Und wenn Sie vorher die Batterie aus Ihrer Uhr entfernen – dann sowieso.

Nix für Ungut, herzlichst Ihr
Didi - Der Smiledoctor

Freitag, 16. Jänner 2009

Erfolgreiche Quecksilbersammlung

Können Sie sich noch an die ganz große Aktion erinnern: Bringen Sie Ihr altes, gefährliches Quecksilber-Fieberthermometer in die nächste Apotheke und Sie erhalten dafür einen modernen, nebenwirkungsfreien, digitalen Körpertemperaturmesser, hieß es.
Sehr überzeugend, sehr erfolgreich diese Aktion. Noch dazu, wo ja jeder dachte, es ginge dabei um gesundheitliche Aspekte. Denn Quecksilber ist bekanntlich sehr giftig und das in einem Gesundheitsprodukt… Der EU sei Dank, solche Vergiftungsfälle durch zerbrochene Fieberthermometer sind jetzt weitgehend gebannt.
So weit, so gesund!
Nunmehr erscheint die verweste Aktion allerdings in neuem Lichte. Es dünkt mir nämlich, dass es dabei gar nicht um unsere körperliche Unversehrtheit ging. (Wieviele Menschen sind denn tatsächlich durch die alten Fiebermesser zu Tode gekommen?) Vielmehr dürfte es sich um eine fein gesponnene Idee gehandelt haben, um an die große Menge Quecksilber im Streubesitz vieler Familien zu gelangen.

Denn: Umsichtig und schützerisch wie die EU-Kommission zu Brüssel samt unserer unbedarften Fachpolitiker nun einmal ist, werden uns ab diesem Jahr einheitliche Energiesparlampen verordnet. Sehr zur Freude der Industrie und zum Leid unserer, dann Blaulicht geschädigten, Augen. Und - Sie dürfen Ihren Mund zum Staunen öffnen - im leuchtenden Innenleben mit Quecksilber verfeinert.
Nun bin ich erst so richtig froh, dass wir die Fieberthermometer offenbar zum Zwecke der Rohstoffgewinnung abgeliefert haben. Mit Quecksilber sehen wir künftig heller, sparsamer und ganz sicher auch klarer.
Klar zum Beispiel ist mir jetzt auch: Quecksilber kann nicht gefährlich sein. Weil Leuchten ganz sicher öfter und leichter zerbrechen als sorgsam gehütete Fieberthermometer. Und wenn schon was bricht – im Radio hörte ich bereits folgenden Tipp: Mit einem Tuch die Quecksilberreste aus der Energiesparlampe aufwischen und dann alles zu einer Problemstoffentsorgungsstelle bringen.
Auch das ein Vorteil der neuen Leuchten - mit zerbrochenen Fiebermessern hätten wir das nie gemacht!

Bleiben Sie mir gut gesonnen und gut bestrahlt,
herzlichst Ihr
Didi - Der Smiledoctor