Mittwoch, 29. September 2010

Nie mehr Rasen am Ring?

Das Thema autofreier Tag und Sperre des Burgrings in Wien, hatten wir schon.
Jetzt gibt’s allerdings eine neue Facette der Veranstaltung. Denn eigentlich lautete das Motto der Kfz-Aussperrung ja „Rasen am Ring“, was man freilich ohne Auto auch mit Rad und Skatboard gut kann. Was Radboten täglich beweisen.
Rasen soll, nach letzten Meldungen aus dem zuständigen Ministerium, allerdings künftig sehr empfindlich bestraft werden. Was die Hoffnung nährt, dass es nächstes Jahr keine Ringstrassensperre mehr gibt, weil sich die Rasengebühren niemand mehr leisten kann.
Einen traurigen Nebeneffekt der Rasendebatte möchte ich hier nicht unerwähnt lassen: Meine Nachbarin sorgt sich unter Tränen: „Wie wird denn mein Garten ohne Gras aussehen…?“
Tja, Rasen hat eben auch sehr treue Anhänger und -innen und wird nie zur Gänze vermeidbar sein.

Dienstag, 28. September 2010

Bescheidenheit outen ist schwer

Im Sinne meines bescheidenen Wesens ist es, mich als Gegenteil von Wohlhabend darzustellen. Allerdings wird es immer schwere, Schlechthabenheit zur Schau zu stellen... Denn wie soll ich mich artgerecht in Sack und Asche kleiden! Wenn dank Rauchverboten und Zentralheizungen Asche nur mehr sehr schwer erhältlich ist!

Sonntag, 26. September 2010

Mehr Kfz-Abgase für den Umweltschutz

Die gedankliche Verbindung vom Automobil zum Perpetuum Mobil scheint ja irgendwie auf der Strasse zu liegen. Und so ist auch die Schaffung eines unendlichen Kreislaufs finanzieller Mittel rund um die Automobilität ganz logisch und Nobelpreisreif. Strittig mag sein, ob es unverfälschtes grünes Gedankengut ist, wenn ich das Auto fördere um mit den daraus resultierenden Einnahmen die Ausgaben gegen den Strassenverkehr zu dotieren – genial ist das Verfahren dennoch.
Um den großartigen Gedankengang ersichtlich zu machen, greife ich jetzt einmal in das Schatzkästchen des Paradoxen und ziehe einige Beispiele heraus.
Tag für Tag werden wir daran erinnert, dass wir eine Wirtschaftskrise hatten, sie noch immer haben und diese erst dann zu Ende sein wird, wenn eine neue Krise beginnt. Just dieser Krise und einem ebenso ungeplanten Krisenmanagement verdanken wir es, dass eine teilweise marode Autoindustrie mit Steuergeld so ausgestattet wird, dass sie eine auch marode Umweltschutzgesinnung noch maroder macht. Dank der fürsorglichen Erhaltung dieser Strukturen, sorgen wir also dafür, dass weiterhin zu viele Autos für den übersättigten Markt produziert werden.
Die Lobby der Umweltschützer hat allerdings auch andere kleine, aber feine Quellen, für ihr geförderten Schutzgelder. So bereiten uns die Kärntner etwa jedes Jahr viel Abgasfreude und zusätzliche Steuereinnahmen durch ein überaus „heißes“ Golf GTI-Treffen und eine nicht weniger schadstoffreiche Zusammenrottung von Harly-Bikern. Während das Restösterreich stolz auf die geplagte Bevölkerung der jeweiligen Orte blickt, sprudeln die Treibstoffsteuereinnahmen zugunsten einer effektiveren Bekämpfung der Schadstoffbelastung aus dem Verkehr immer kräftiger.
Auch die Wiener Umweltkämpfen haben selbstverständlich den Kreislauf Förderung der Schadstoffe zur Förderung der Gegenmaßnahmen zur weiteren Förderung des Kfz-Emissionsausstoßes längst erkannt. Die Wiener Tangente ist dabei nur ein Stück Normalität, während etwa ein autofreier Tag eine sehr feinsinnige Idee darstellt. Durch eine arbeitstaglange, teilweise Sperre der Wiener Ringstraße, gelingt es auf den Ausweichrouten dermaßen viel Giftgaswolken zu produzieren, dass eigentlich eine totale Sperre der Innenstadt wegen Grenzwertüberschreitung nötig wäre.
Warum die betroffenen Autofahrer wegen Zeit- und Benzingeldraub nicht zornig das Rathaus stürmen? Weil sie schon über längere Zeit an den Umverteilungskreislauf gewöhnt wurden. Schließlich werden in der Innenstadt die (Kurz-)Parkplätze immer weniger, die Gebühren höher und die im Kreis fahrenden Parkplatzsucher immer mehr. Eben typisch Perpetuum Mobile…