Sonntag, 22. Februar 2009

Anleitung zur Vernichtung von Prof. B.

Von der Öffentlichkeit völlig unbemerkt, wird seit einen Monaten am (Lehr-)Stuhl von Prof. Hademar Bankhofer eifrig gesägt. Erfolglos. Desaströs. Denn was die Neider, Hasser, Quertreiber des TV-Gesundheitsexperten in ihrer Engstirnigkeit übersehen: der Publikumsliebling ist unsteten Aufenthalts und besitzt daher gar kein Sesselchen, an dessen Beinchen man sägen könnte… Ein Leerstuhl also!

Es begann im Spätsommer des gewesenen Jahres. Das deutsche Nachrichtenmagazin „ Der Spiegel“ rügt die heimischen Journalisten, im Internet nicht eine effektiv Aufdeckerrolle zu spielen. In den betroffenen Köpfen rumort es. Denk. Denk. Und ein anonymer, genialer Kopf hat einen genitalen Einfall…
Denn just zu dieser Zeit jettet der Propagandaminister des Naturheilreichs, Hademar Bankhofer, gerade von einem Mediensitz zum anderen, spurtet hurtig durch jedwede Mattscheiben-Talkrunde, tönt im Tagesrhythmus über kurze und lange Radiowellen und tippt seine gesundheitlichen Einfachrezepte in allen angesehenen Zeitschriften.
Der quirrlige Vermarkter von sich selbst und Omas Hausapotheke ist somit das geeignete Objekt für lupenreine Neidkollegen und verzweifelte Möchtegern-Aufdecker. Womit der erste geniale Einfallspinsel dem Aufmerksamkeits-Erregernamen Bankhofer seinen Web-Blog* widmet. Der darin enthaltene Vorwurf, der Heilkräutler würde stets von einer – markenrechtlich geschützten – Klostermelisse plaudern, erreicht niemanden. Außer die Verantwortlichen des Bankhoferschen Muttersenders ARD.
Sie sehen eine Möglichkeit der Verjüngung und streichen die beliebten Auftritte des Gesundheitsgurus im Morgen-Joural über Nacht.
Die vereinten Kritiker Bankhofers jubeln über den vermeintlichen Erfolg und Sturz des Moderators. Nehmen darum auch nicht zur Kenntnis, das die Sendeleitung der ARD kurz darauf den Vorwurf der Schleichwerbung zurücknehmen muss – begreifen aber irgendwie doch, dass der Ruf des Naturheilkunde-Experten in keinster Weise gelitten hat.
Im Gegenteil: die öffentlichkeits-unwirksame Schlammschlacht erweist sich für den 67-jährigen Klosterneuburger wie ein Bad im Heilschlamm.
Er tourt ungebrochen von einer Publikumsveranstaltung zur anderen. Führende Verlage bieten ihm weiterhin Autorenverträge für neue Bücher an. Mehr denn je ersuchen Konzerne Prof. Bankhofer, ihre Mitarbeiter in gesunder Ernährung und Lebensweise zu schulen. Uneingeschränkt blickt uns sein Konterfei aus seinen Kolumnen in unzähligen Zeitungen entgegen.
Und nach wie vor ist das AUA-Flugzeug sein Arbeitszimmer. Denn anstatt der Qual, gegen 500,– Euro Honorar, ab 6 Uhr morgens im ARD-Studio stehen zu müssen, stehen dem Publikumsliebling jetzt die Türen zu allen Privatsendern offen. Die er auch nun fast täglich mit gewohnt jugendlichem Schritt durcheilt.
Die ganze Aufregung, von der fast niemand etwas gemerkt hat, für nichts und gar nichts? Der Abgang von Prof. Bankhofer unbemerkt, weil er immer da war und ist?
Liebe neidvolle Freunde des beruftstiteltragenden Professors: es arbeitet in euch. Die Niederlage lässt nicht ruhen. Aber mit euren unöffentlichen Beiträgen lässt sich ein Öffentlichkeitsliebling wie Prof. Hademar Bankhofer nicht vernichten.
Daher hier ein kleine Nachhilfe:
• Schreibt in eure Medien täglich, mit Foto und nur positiv über Bankhofer. Das finden LeserInnen langweilig und sie werden euer Medium nicht mehr lesen – Bankhofer ist somit draußen.
• Schreibt nur tolle Buchkritiken über Werke von Bankhofer. Das treibt: Verlage dazu, noch mehr Bücher von ihm zu veröffentlichen, die Buchhändler in die Verzweiflung und Käufer zur Ratlosigkeit, sodass sie gar kein Buch mehr kaufen.
• Schreibt lange Berichte auch über nur kurze TV-Aufritte Bankhofers, auch bei nur ganz kleinen TV-Sendern. Fordert vehement die wöchentliche 2-Stunden-Gesundheitheitsshow von und mit Prof. Bankhofer. Das macht Fernsehbosse glauben, sie würden ein Programm für ihr Publikum machen. Das gibt Bankhofer den Rest – so ist er endgültig weg vom (TV-)Fenster.
Sollten diese drei Punkte zur Vernichtung des Prof. B. nicht genügen – ja mei, dann bleibt nur die Hoffnung, dass er es einmal selbst schafft sich abzuschaffen.


(* Blog = die interaktive Möglichkeit, im Internet seine Meinung kundzutun und Leser wiederum ihre Meinung dazu veröffentlichen zu lassen. Hat nichts mit „Blockade“ zu tun. Ist eine Art digitales Leserbriefforum.)