Samstag, 13. Oktober 2007

In Luft aufgelöst

Kürzlich hat mich meine Lieblingsfrau so dermaßen angeschaut - ich habe sofort gewusst: jetzt bin ich für sie Luft! Ich hab’ ihr noch schnell einen herzlichen Luftikuss gegeben – weg war ich. Vom Luftzug ihrer U-Bahn hinweggerissen.
In einer langwierigen Beziehung lernt man bekanntlich gründlich die Meinung der Partnerin voll und ganz zu respektieren.
Und so bin ich jetzt Luft!
Ein stressiger Zustand, sage ich Ihnen. Als Festkörper denkt man ja immer: Luft, also da braucht man nur so zu schweben… Denkste! Also es gibt immer etwas zu tun. Jüngst schwebe ich z. B. bei so einem total übergewichtigen Mann im Jogginganzug vorbei – schwuppst ringt er nach Luft und ich schon in ihm drin.
Eklig, eklig, sag’ ich nur. Im Einsaugen hab ich noch eine volle Portion Mundgeruch mitgenommen und schon war ich in einem Lungenflügel. Ein Ambiente wie auf der Südautobahn bei 60 Grad Farbahntemperatur. Asphalt pur. Jedes der vereinzelten Lungenhärchen ein kleiner Teerbaum. Kurz gesagt: es herrschte die Wohnlichkeit eines Lagerplatzes von Teerag-Asdag.
Zum Glück hat mich eine typischer Raucherhustenanfall sofort wieder ins Freie befördert. Leider an der hinteren Front. Und da höre ich noch, wie dieser Marlboro-Athleth fröhlich meint: „Ein Schass* geht um die Welt…!“ Na, ich sofort die totale Panik. Eine Weltreise so auf Luft. Ohne Planung? Ohne nix? Ich hab mich selbstverständlich sofort bei einer Tankstelle in einen Autoreifen geflüchtet. Finster, aber… fad! Wie soll ich denn auch wissen, dass ich mit dem linken vorderen Conti auf die Tangente** auffahre. Da stehe ich jetzt noch im Stau, auf ein paar Atü zusammengepresst und mich selbst verfluchend, weil ich nie mein Schweizermesser dabei habe. Damit wäre ein Entfliehen möglich…

Über das Leben nach dem Stau und mehr dann nächste Woche. Oder fein gedruckt auf Papier im Magazin der 7 gesundheitswelten, Das Grüne Haus, Ausgabe November, erhältlich im Zeitungshandel oder unter http://www.gesundheitswelten.com/gruenehaus.asp
Luftige Töne dazu gibt’s auch unter http://web.mac.com/didismiledoctor/Radio_7_gw/Podcast/Podcast.html

Herzlichst Ihr heiteres Lüfterl
didi - Der Smile Doktor

* Pfurz
** Wiener Stadtautobahn mit starkem Stau-Potenzial

Donnerstag, 11. Oktober 2007

Unchristliche Volkspartei

„Arigona, dir wird nichts passieren,“ verspricht der katholische Pfarrer von Ungenach der, von Abschiebung bedrohten, Schülerin aus Frankenmarkt. Dabei müsste es der Herr Dechant eigentlich besser wissen. Denn sein menschliches Christentum findet in der angeblich christlichen Volkspartei keine Fortsetzung.
Mit welcher Kälte in diesem politischen Verein in den letzten Tagen auf jede Menschlichkeit vergessen wurde, sollte den Wählern und Wählerinnen sehr wohl im Gedächtnis bleiben. Wie diese angeblich christlichen Vorbilder gegen jede Humanität agierten und menschenfreundliche Gesetzesauslegungen negierten – unbegreiflich.
Damit aber die Tragödie nur ja nicht in einer Wolke von Nachsicht und Freude entschwebt, formieren sich bereits die sattsam bekannten Jugendpsychiater, Medienberater und Gut-Menschen. In ihrer Wichtigtuerei und Öffentlichkeitsgeilheit, empfehlen sie dem verschreckten Asylantenmädel Arigona, sich von ihnen betreuen zu lassen.
Ein Bosheitsakt oder Dummheit? Arigona Zogaj, 15, braucht sicher keine psychologische Betreuung von einem Prof. Friedrich, sondern nur die Zusage, dass sie weiterhin hier in die Schule gehen kann. Dass sie bei Eignung eine Friseurlehre absolvieren darf. Dass auch ihre Familie wieder hier leben, arbeiten und Geld verdienen kann, bzw. wie bisher Abgaben an ihre neue Heimat Österreich zahlen muss.
Dann ist die mutige Zuwanderin sicherlich nicht mehr von Selbstmordgedanken bedroht. Und diese unheimlich konservative, christliche Volkspartei hätte dem Steuerzahler Geld für diese weitere, unnötige Betreuung erspart und für sich selbst ein kleines Zipfelchen des Anspruchs, christlich zu sein, zurückerobert.