Samstag, 17. Jänner 2009

Didis Samstags Komödie

Ich weiß nicht, ob’s Ihnen auch schon aufgefallen ist: die Zeit vergeht immer schneller. Also mir ist das schon sehr aufgefallen.
Ist nicht wirklich etwas Neues. Weil schon meine Oma – also die eine, die andere weniger – hat immer gesagt: „Kinder, wie die Zeit vergeht…!“ Na gut, uns Kindern hat man alle sagen können, weil wir haben ja keine Uhren damals nicht gehabt und auch kein Mobilphone…

Aber heute fühl ich das auch sehr stark. Wie die Zeit so vergeht. Schau’ ich so auf meine sündbillige Swatch – 11 Uhr. Mein Gott, das war’s doch gestern um die Zeit auch und dazwischen – nix passiert. Jetzt war doch erst unlängstens Weihnachten und schon mache ich mir Sorgen, was ich mir zu Ostern wünsche. Also früher war das anders. Da hat Weihnachten doch viel länger angehalten. Allein schon mit dem Gewicht. Heutzutage isst doch schon jeder ganz figurbewusst, weil alle vor den Feiertagskilos warnen. Somit sind Weihnachten nicht nachhaltig und man schlemmt den nächsten Fastenfeiertagen entgegen.

Wie die Zeit vergeht – unlängst hatte ich ja einen ganz bösen Traum. Ich feiere meinen 66. Geburstag. Wie immer im Wiener Fischer Bräu. Ich nehme die Geschenke entgegen. Labe mich an Speis’ und Trank. Dann endlich Aufbruchstimmung - ich und man gehen. Und dann – beim Ausgang begegne ich meiner Familie und mir, am Weg zu meiner Geburtstagsfeier Nr. 67.
So schnell vergeht die Zeit… Allerdings bin ich aus dem Traum realistischer Weise gleich hochgeschreckt. Mir ist siedendheiß eingefallen, dass ich doch beim Weggehen glatt vergessen habe, den Tisch wieder zu reservieren.

Zugegeben, es gibt auch noch Momente, in denen vergeht die Zeit für kurze Zeit langsamer. Erlebnis auf der Autobahn bei Amstetten. Kolonnenfahren auf drei Spuren. Spiegelgatte Fahrbahn. Ein Fahrzeug in der mittleren Spur schleudert, beginnt sich zu drehen, dreht sich schön langsam im Fahrtfluss der anderen Autos mit. Diese bremsen ab, weichen aus. Viele Augenpaare bewundern den ungehemmten Tanz des Fahrzeugs. Die Zeit scheint still zu stehen. Es sind fast die Gedanken aus den anderen Fahrzeugen zu hören: „Nimmt denn das kein Ende? Fahrt der nicht endlich irgendwo dagegen? Wir haben doch keine Zeit…!
Dann geht alles wieder gewohnt schnell. Fahrbahnrand, Abhang. Kleiner Salto. Holterdipolter. Blitzschnell ist das Auto verschwunden. Die Zeit nimmt wieder den gewohnten Lauf. Die Zuschauer zufrieden ebenfalls.

Also, in diesem Sinne: Nehmen Sie sich die Zeit und passen Sie auf Ihre Zeit auf. Setzen Se sich einfach nur hin und starren Sie auf die Uhr. Sonst nix. Sie werden sehen, die Zeit bleibt fast stehen. Und wenn Sie vorher die Batterie aus Ihrer Uhr entfernen – dann sowieso.

Nix für Ungut, herzlichst Ihr
Didi - Der Smiledoctor

Freitag, 16. Jänner 2009

Erfolgreiche Quecksilbersammlung

Können Sie sich noch an die ganz große Aktion erinnern: Bringen Sie Ihr altes, gefährliches Quecksilber-Fieberthermometer in die nächste Apotheke und Sie erhalten dafür einen modernen, nebenwirkungsfreien, digitalen Körpertemperaturmesser, hieß es.
Sehr überzeugend, sehr erfolgreich diese Aktion. Noch dazu, wo ja jeder dachte, es ginge dabei um gesundheitliche Aspekte. Denn Quecksilber ist bekanntlich sehr giftig und das in einem Gesundheitsprodukt… Der EU sei Dank, solche Vergiftungsfälle durch zerbrochene Fieberthermometer sind jetzt weitgehend gebannt.
So weit, so gesund!
Nunmehr erscheint die verweste Aktion allerdings in neuem Lichte. Es dünkt mir nämlich, dass es dabei gar nicht um unsere körperliche Unversehrtheit ging. (Wieviele Menschen sind denn tatsächlich durch die alten Fiebermesser zu Tode gekommen?) Vielmehr dürfte es sich um eine fein gesponnene Idee gehandelt haben, um an die große Menge Quecksilber im Streubesitz vieler Familien zu gelangen.

Denn: Umsichtig und schützerisch wie die EU-Kommission zu Brüssel samt unserer unbedarften Fachpolitiker nun einmal ist, werden uns ab diesem Jahr einheitliche Energiesparlampen verordnet. Sehr zur Freude der Industrie und zum Leid unserer, dann Blaulicht geschädigten, Augen. Und - Sie dürfen Ihren Mund zum Staunen öffnen - im leuchtenden Innenleben mit Quecksilber verfeinert.
Nun bin ich erst so richtig froh, dass wir die Fieberthermometer offenbar zum Zwecke der Rohstoffgewinnung abgeliefert haben. Mit Quecksilber sehen wir künftig heller, sparsamer und ganz sicher auch klarer.
Klar zum Beispiel ist mir jetzt auch: Quecksilber kann nicht gefährlich sein. Weil Leuchten ganz sicher öfter und leichter zerbrechen als sorgsam gehütete Fieberthermometer. Und wenn schon was bricht – im Radio hörte ich bereits folgenden Tipp: Mit einem Tuch die Quecksilberreste aus der Energiesparlampe aufwischen und dann alles zu einer Problemstoffentsorgungsstelle bringen.
Auch das ein Vorteil der neuen Leuchten - mit zerbrochenen Fiebermessern hätten wir das nie gemacht!

Bleiben Sie mir gut gesonnen und gut bestrahlt,
herzlichst Ihr
Didi - Der Smiledoctor