Donnerstag, 7. Juni 2007

Die Nix-Zeit ist voll da

Unsere Vorfahren kannten noch die eine odere andere Nixe oder einen Nixer. Oder eigentlich kannte niemand wirklich irgendeine Nixe irgendeines Geschlechts. Es war nur der Glaube ziemlich fest vorhanden, dass es so halberte Wesen aus Mensch und Fisch geben muss.
Wir sind aufgeklärt und daher echt sicher, dass es dank gründlicher Anti-Schuppen-Shampoos keine weiblichen Nixen mit Schuppen mehr gibt. Und durch eine peinliche, unverständliche Buchstabenverwechslung ist aus dem männlichen Nixer vielfach ein W… geworden. Tja, unangenehm!
So völlig und ganz sind uns die sagenhaften Land/Wasser-Eingeborenen jedoch nicht abhanden gekommen. Es blieb uns nämlich Nix! Ob nur Nix oder gar Nix - das möchte ich hier nicht diskutieren.
Zur weiteren Erklärung möchte ich Ihre Vorstellungskraft derart strapazieren, dass Sie sich geistig oder sonstwo vorstellen, Sie gingen etwa durch den typischen Invasoren-Bezirk Wien-Ottakring und erkundigen sich bei einem x-beliebigen, umherlungernden Passanten nach einer Gasse. „Nix wissen“ ist die präzise, schnelle Antwort.
Oder Sie betreten einen planetenhaften Medienmarkt. Sie suchen einen Berater. Das wird Ihnen nix nützen. Aber sollten Sie das Glück erleben und einen Beschäftigten am Weg vom Aufenthaltsraum zum WC an einem Zipfel seines Arbeitsmantels zu fassen bekommen, hören Sie sogleich: „Mit dieser Warengruppe habe ich nix zu tun!“, „Davon haben wir noch (nicht mehr) nix!“
Wobei es selbstverständlich schon ans Lächerliche grenzt, einen Beschäftigten aufzuhalten und ihn mit den eigenen kleinen Problemen zu belästigen. Ist Ihnen nicht der Gedanke gekommen, dass ein Beschäftigter eben so heißt weil er beschäftigt ist und sich nicht mit Ihnen beschäftigen kann? Mit logischem Denken haben Sie sicher nix am Hut.
Dabei sind viele der heute so Beschäftigten wahre Wohltäter der Menschheit und selbstlos: Sie verdienen nix, arbeiten nix, denken nix, wissen nix… Es liegt der Verdacht nahe, dass sich eine neue Generation von Nixern entwickelt hat.
Und das N ist vermutlich die milde Gabe eines Unbedarften…