Mittwoch, 5. September 2007

Völlig unedler Kaiserschnitt

In Wien gibt’s das resche Brötchen – die köstliche Kaisersemmel. In Wien gibt’s auch die kalorienreiche Nachspeise – den süßen Kaiserschmarrn. Weder mit köstlich noch mit süß, ausschließlich mit Schmarrn hat ein angeblich ebenfalls kaiserlicher, inernationaler Trend zu tun – der Kaiserschnitt.
Dieses verletzende Handanlegen an gebärende Frauen mag im Notfall für Baby und Mama durchaus lebenserhaltend sein. Diese bewusste Verwundung als alltägliche, frauenärztliche Kunst zur Geburt darzustellen, hat nichts mit dem Kaiser sondern eher mit seinem Hofnarren zu tun. Wobei ich zu bezweifeln wage, dass Babys Notausstieg sich zur Norm entwickelt hätte, würde die Operation „Narrenschnitt“ heißen.
Und um den muss es sich wohl handeln. Denn nicht nur, dass in den meisten Anwendungsfällen Mutter und Baby um die (auch schmerzhaften!) schönsten und wichtigen Augenblicke diese „Hurra! Ich bin auf der Welt!“-Geschehens betrogen werden. Es bleibt auch eine Narbe zurück, die sehr wohl im weiteren Leben immer wieder zu einer schmerzhaften Erinnerung an diese ungerechtfertigte Entscheidung führt.
Auch als Mann muss man sich schon manchmal sehr verwundern, was Männer – Gynäkologen - Frauen antun. Aber wie das Beispiel Brustvergößerung zeigt, sind Frauen sehr gehorsame Dulderinnen.
Was Frauen erdulden müssen, führt das neue Buch „Der Kaiserschnitt hat kein Gesicht“ sehr eindringlich vor Augen. Der Wegweiser und Erfahrungsschatz aus Sicht von Müttern und geburtshilflichen ExperInnen wartet mit Fotodokumenten auf, die im chirurgischen Alltag zu einer Prozeßlawine führen würden.
Für Jungfrauen und Schwangere daher unbedingt zu empfehlen und im Buchhandel erhältlich, bzw. vom Verlag edition riedenburg auf www.kaiserschnittbuch.de präsentiert: „Der Kaiserschnitt hat kein Gesicht“.
Kann er auch nicht, weil hinter den meisten Gesichtern steckt auch ein Hirn.

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